Klopferle Sage

Klopferle-Figur am Sachsenheimer Schloss

In den Mauern klopft es
Vom “ Klopferle“ zum Entenwick – Ein Geist ging an hohen Festtagen zuweilen sichtbar im Haus herum
Eng verknüpft ist die Geschichte des Schlosses mit der Sage des Geistes „Klopferle“, ein früherer Bewohner des Hauses. Auskunft über diesen Geist liefert die Vaihinger Oberamtsbeschreibung aus dem Jahre 1856. Meist klopfte er unsichtbar, nur an hohen Festtagen ging er sichtbar im Haus herum. Das Klopferle trieb viele Possen, band nachts das Vieh um und warf den Kirchweihkuchen durcheinander. Befehlen ließ sich der Geist nichts, trotz aller Warnungen „habe er das Schloss abgebrannt, worauf das Geschlecht ausgestorben ist“, heißt es in der Amtsbeschreibung.
Die ursprüngliche Sage stammt hingegen aus dem Jahre 1575. Sie erschien unter dem Titel „Der Entenwick von Sachsenheim“ in der Zimmerschen Chronik, Entenwick und Klopferle sind identisch. Keiner habe den Geist greifen können, sobald er in ein Gemach kam, fing er an zu reden. Alle Gebete sprach der Entenwick nach, bei „und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von allem Übel“ habe er allerdings geschwiegen. Der Volkskundler Professor Ernst Meier ging um 1850 nochmals genauer auf die Sage ein. Laut Meier hat das „Klopferle“ noch im Herbst 1847 auf Bitten, nicht auf Befehl, alles Obst in den Keller getragen. Heute klopft es nur noch erfolgreich beim Sachsenheimer Skatklub – er trägt den Namen „Klopferle“. (BZ)